Dass wir alle unter Strom stehen und dass die heutige digitale Zeit es uns nicht leicht macht, abzuschalten, das ist in Prinzip ein alter Hut. Scheinbar brennt dieser aber in diesen Tagen wieder ganz besonders. Tipps, wie Sie gegensteuern können finden Sie in den folgenden Absätzen.

„Ich bin total gestresst“, „Es ist zu viel“ oder „Wenn er nicht bald was macht, dann kippt er um“

Solche und ähnliche Sätze höre ich von Betroffenen oder besorgten Mitmenschen – Führungskräfte oder HR-Verantwortlichen – bei Coachinganfragen. Und das in letzter Zeit wirklich gehäuft.

Der wissenschaftliche Beweis

Für jene, die es wirklich auch wissenschaftlich wissen wollen, dass es kurz nach zwölf ist, setzen wir die HRV Messung ein. Wir führen sie 24 Std. durch und bekommen daher auch wesentliche Informationen über die Schlafqualität. Auf der anderen Seite sehen wir, wie stark jemand den ganzen Tag über durchpowert und ob es in seinem oder ihrem Leben überhaupt eine Abwechslung von Anspannungs- und Entspannungsphasen gibt. Im Idealfall zeigt die Auswertung eine Abwechslung von Sympathikus und Parasympathikus Phasen. Bei manchen Menschen würde ja schon ein bisserl weniger Sympathikus ein guter erster Schritt sein.

Um den Effekt zu verdeutlichen bittet mein Kollege potentielle Coachees folgendes: stellen Sie sich vor, sie starten den Tag und ballen die linke Faust – diese Spannung halten Sie den ganzen Tag über aufrecht – was glauben Sie, passiert am Abend, wenn Sie die Faust wieder lösen möchten? Wird es Ihnen gelingen? Wie wird sich die Hand anfühlen? Was wird die linke Hand am nächsten Morgen tun?

Wie durch dieses Beispiel verdeutlichst, gehen manche Menschen durchs Leben – sie merken gar nicht mehr, dass sie nicht mehr los lassen können. Der gesunde Rhythmus ist verloren gegangen. An einen erholsamen Schlaf ist nicht zu denken – weil der Kopf weiter denkt: was ist morgen zu tun? Was ist, wenn ich X nicht schaffe? Was werden die anderen tun? Wie überhole ich meinen Lieblingsfeind?

Die Auswertung der HRV Aufzeichnung besprechen wir dann im Detail und begeben uns in Folge gemeinsam mit unserem Coachee auf die Suche nach umsetzbaren kleinen Schritten, die Körper und Geist wieder Erholung und somit Lebensqualität bringen können. Am besten ist es, ein ganzes Bündel an Maßnahmen zu finden, die der Coachee als machbar und angenehm empfindet.

Direkter Kontakt mit dem limbischen System

Es ist erwiesen, dass Coachingtechniken, die direkt mit dem limbischen System in Kontakt treten, sehr rasch zu einer Erholung führen. Wir setzen dabei wingwave ein – diese Technik hilft, die aufgrund eines schlechten Schlafes versäumten REM (Rapid Eye Movement) Phasen, die zur Verarbeitung der Tageseindrücke dienen, nachzuholen. Um sich selbst immer wieder eine Ruhepause zu gönnen und trotzdem etwas zu tun zeigen wir den Coachees PEP – eine Klopftechnik zur Entspannung und zum Stressabbau.

In 5 Minuten entspannt durch Musik und Atemtechnik

Manche Coachees lieben die speziell zum Abschalten und zum Schlafen komponierte Musik (wingwave Musik und Piano Music). Sie schaffen es, diese Musik auch immer wieder tagsüber zu hören und somit zu entspannen. Aus Untersuchungen wissen wir, dass diese Musik und eine Atemtechnik – nur 5 Min. gehört – den Körper in eine komplette Entspannung versetzen. Ganz ehrlich: 5 Minuten 1x am Tag haben wir doch alle oder? Als Atemtechnik empfehle ich beim Ein- und Ausatmen einfach mit zu zählen wie z.B. 1-2-3-4-5-6-7-8 EIN und 1-2-3-4-5-6-7-8 AUS – das Tempo langsam reduzieren.

Bewegung braucht der Körper

Sämtliche Stressoren, die im Körper nicht binnen 48 Stunden abgebaut werden, setzen sich irgendwo fest. Früher hat man das erst so ab 45 Lebensjahren wirklich bemerkt. Heute kommen schon 35 Jährige zu mir, die mindestens einen Bandscheibenvorfall hinter sich haben.

Spätestens hier taucht die Frage „wie und wie oft bewegen Sie Ihren Körper?“ auf. Es muss nicht laufen sein, wenn man das nicht mag. Es muss auch nicht um 6.30 sein – aber bewegen MUSS man seinen Körper. Idealerweise 10.000 Schritte pro Tag. Wer macht das schon? Also beginnen wir auch hier nach einem passenden Programm zu suchen: walken, laufen, Fitnessstudio, Qi Gong, Tai Chi, Pilates, Yoga, etc. und zusätzlich dazu besprechen wir, wie sich mehr Bewegung auch tagsüber einbauen lässt. Bekannt sind: Treppen steigen – keinen Lift benutzen, eine Station früher aussteigen, mit dem Rad in die Firma fahren (so das möglich ist) – etwas geht immer.

Spezialmix zum Ein- und Durchschlafen

Wenn wir dies beherzigen, dann verschwinden auch etwaige Ein- bzw. Durchschlafschwierigkeiten. Mein Spezialangebot ist ein Mix aus 1x PEP (klopfen) – 1x Wärme- und Schwereübung auch dem autogenen Training – 1x Wahrnehmung durch den individuellen sicheren oder Entspannungsort – bis dahin sind die meisten schon fest eingeschlafen.

Kreisende Gedanken

Bei kreisenden Gedanken empfiehlt es sich bereits im Büro 10 Minuten bevor man die Arbeit verlässt, alle offenen Punkte auf eine To-Do Liste zu schreiben und wenn sich die Gedanken dadurch nicht vollständig beruhigen lassen, vor dem Einschlafen 5-10 Minuten alles aufschreiben, was in den Sinn kommt. Dann ist das Unterbewusstsein wirklich beruhigt – wenn man will, kann man aus diesen Notizen einmal ein Buch machen – wer nicht will, wirft die Aufzeichnungen nach einiger Zeit einfach weg. Noch ein Tipp: immer einen Bleistift und ein Stück Papier zur Hand haben, falls doch noch ein quälender Gedanke kommt.

„Ich bin unkaputtbar“ – hinderliche Glaubenssätze

Eine sehr starke Antriebsfeder, die Menschen nicht zur Ruhe kommen lässt sind übertriebene und unrealistische Glaubenssätze und dahinter liegende Ängste. „Wenn ich das nicht mache, dann verliere ich meinen Arbeitsplatz“ oder „Ich bin der einzige, der das machen kann“ oder „ohne mich geht gar nichts“ oder „mir kann das nicht passieren“.

Allerdings noch gefährlicher ist es, wenn die Arbeit so wirklich Spaß macht. Dann übersieht man leider, dass man nicht nur aus Geist sondern auch aus Materie besteht. Einige merken das erst, wenn der Köper vollkommen in den Streik tritt. Leider helfen zu diesem Zeitpunkt die oben genannten Schritte auch nichts mehr – man braucht es eine meist längere Auszeit, Medikamente und einen guten Psychotherapeuten.

Indikationen für Alarm:

Für gewöhnlich merkt man, dass sich etwas verändert und zwar auf 3 Ebenen: körperlich, psychisch und auf der Verhaltensebene. Hier sind einige Punkte an denen sich feststellen lässt, ob es einfach langsam zu viel ist:

Körperlich

  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne,
  • Schmerzen im Kopf-Rückenbereich
  • Störungen im Magen-Darm-Bereich
  • Verspannungen
  • Herzfrequenz und Blutdruck steigen
  • die Atmung ist rascher und flacher
  • Herz-Kreislauf Beschwerden
  • Schwindel
  • Konzentrationsbeschwerden
  • chronische Müdigkeit

Psychisch

  • Stimmungsschwankungen
  • Hoffnungslosigkeit „das schaffe ich alles nicht“
  • Ängstlichkeit bis hin zu Panikattacken
  • Unruhe und Nervosität

Verhaltensebene

  • verminderte Arbeitsleistung
  • Schlafstörungen
  • mangelndes Interesse
  • Rückzug aus sozialen Kontakten

Der Weg zurück in ein gesundes Leben

Wenn erste Anzeichen sich zeigen, dann gibt es noch Wege zurück und diese führen über einen individuellen Mix an:

Gesundheitsmanagement

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