StartUp statt Aushilfsjob

Die Tätigkeit in der Gastronomie oder im Einzelhandel galt lange als gängiger Weg, um das Budget während des Studiums aufzubessern. Inzwischen verfolgen viele Studenten eine andere Strategie. Sie gründen ein eigenes Unternehmen, häufig parallel zur akademischen Ausbildung und teils direkt im Anschluss daran. Dieses Vorgehen war früher selten. Heute gewinnt es zunehmend an Bedeutung als realistische Option mit klarer Ausrichtung auf unternehmerisches Wachstum.

Immer mehr Studenten gründen

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Zum einen bietet die Digitalisierung neue Chancen, mit geringem Kapitaleinsatz unternehmerisch aktiv zu werden. Etwa über Online-Plattformen, Apps oder digitale Dienstleistungen. Zum anderen ist das Mindset der heutigen Studentengeneration stark von Eigeninitiative, Selbstverwirklichung und Flexibilität geprägt.

Dazu kommt: Die Studienzeit bietet optimale Voraussetzungen für die Gründung. Die Lebenshaltungskosten sind oft überschaubar, das Risiko wird als geringer empfunden, und Hochschulen fördern Unternehmergeist wie nie zuvor. Viele Studenten haben zudem direkten Zugang zu Know-how, technischer Ausstattung und einem kreativen Umfeld.

Von der Idee zum Unternehmen

Am Anfang steht immer eine Idee – idealerweise ein konkretes Problem, das gelöst werden kann. Der studentische Alltag liefert reichlich Inspiration: komplizierte Verwaltungsvorgänge, überfüllte Lernräume oder fehlende digitale Lösungen in bestimmten Fachbereichen können zur Grundlage für innovative Projekte werden.

Wichtig ist jedoch, dass die Idee realistisch umsetzbar ist und einen tatsächlichen Mehrwert bietet. Erste Tests mit Freunden, Umfragen oder einfache Prototypen helfen dabei, das Konzept zu validieren. Durch das Feedback kann bereits an der Idee gefeilt werden und man legt den Grundstein für eine solide Geschäftsentwicklung.

Gründung statt Nebenjob: Ein Vergleich

KriteriumKlassischer NebenjobStartUp-Gründung
EinkommenssicherheitRegelmäßiges Einkommen bei festem StundenlohnUnkalkulierbares Einkommen, gerade zu Beginn unsicher
ZeiteinteilungFeste Arbeitszeiten, wenig flexibelEigene Zeiteinteilung, aber hoher Zeitaufwand
LerneffektPraxisbezug oft geringStarke persönliche und fachliche Entwicklung
KarrierevorteilSelten direkt berufsrelevantAufbau unternehmerischer Kompetenzen und Referenzen
RisikofaktorGering, solange man angestellt istHöheres persönliches und finanzielles Risiko
PotenzialBegrenzter Verdienst und EntwicklungsmöglichkeitenUnbegrenztes Wachstumspotenzial bei erfolgreicher Umsetzung

So gelingt der Einstieg

Wer ernsthaft über eine Gründung nachdenkt, sollte strukturiert vorgehen. Ein klarer Plan hilft dabei, sich nicht zu verzetteln und das Unternehmen Schritt für Schritt aufzubauen. Dazu gehört:

  • Geschäftsmodell entwickeln: Was biete ich an, für wen und wie verdiene ich daran?
  • Rechtliche Fragen klären: Welche Rechtsform ist sinnvoll? Muss ich ein Gewerbe anmelden?
  • Finanzen prüfen: Wie viel Startkapital brauche ich? Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
  • Zeitmanagement planen: Wie kombiniere ich Studium und Gründung sinnvoll?

Unterstützung und Förderungen

Viele Hochschulen haben eigene Gründungszentren, die Beratungen, Mentoring oder sogar finanzielle Hilfe anbieten. Auch staatliche Programme wie das EXIST-Gründerstipendium oder Wettbewerbe auf Landesebene helfen, die Anfangsphase zu finanzieren.

Neben den öffentlichen Angeboten gibt es auch zahlreiche private Plattformen, die Tools und Wissen für den Gründungsprozess bereitstellen. Einen hilfreichen Überblick bietet z. B. diese Seite von Lexware zur Unterstützung bei Gründen im Studium. Dort finden Interessenten praktische Hilfsmittel, Tipps und Vorlagen für den Start.

Der eigene Weg lohnt sich

Ein StartUp zu gründen ist kein einfacher Weg, aber einer, der sich lohnen kann. Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kreativ zu denken und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt, kann schon während des Studiums den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft legen.

Ob daraus ein nachhaltiges Unternehmen, ein Karrieresprungbrett oder einfach eine wertvolle Lernerfahrung wird, zeigt sich mit der Zeit. Der Schritt in die Selbstständigkeit verändert den Blick auf Arbeit, Erfolg und die eigenen Fähigkeiten grundlegend. Statt stundenlang in fremden Betrieben zu schuften, arbeiten Studenten heute an ihren eigenen Ideen. Und das mit wachsendem Erfolg.

Autor Redaktion

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